Tyler The Creator – laut.de – Band (2024)

Porträt

laut.de-Biographie

Tyler The Creator

"Ich hab' Odd Future gegründet, weil ich spüre, dass wir talentierter sind als 40-jährige Rapper, die was über Gucci erzählen", erklärt sich Tyler The Creator in seinem Song "Bastard" selbst. Zu diesem Zeitpunkt ist er 18 und bereits seit zwei Jahren Frontmann der elfköpfigen Skaterap-Crew Odd Future Wolf Gang Kill Them All, kurz: OFWGKTA.

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Geboren am 6. März 1991 in Los Angeles, prägt Tylers Kindheit vor allem die Abwesenheit seines Vaters. Schon in frühen Teenagerjahren lernt er einige seiner späteren Bandkollegen kennen, bevor sich die Kids 2007 zu Odd Future formieren und sich ganz dem Anarcho-Rap widmen. In Eigenregie bringen sie innerhalb von zwei Jahren über zehn Alben, EPs und Mixtapes heraus, die sie allesamt zum kostenlosen Download bereitstellen.

Tyler steuert Raps sowie Beats bei und entwirft oft auch die Cover. 2009 veröffentlicht er sein erste Solo-LP "Bastard", die in der Szene Reaktionen zwischen Begeisterung und Fassungslosigkeit ob der vulgären Texte hervorruft: Mord- und Vergewaltigungsfantasien, Analsex, hom*ophobie und Blasphemie, vorgetragen von einem Minderjährigen, untermalt von düsteren Instrumentals.

"Wir rappen über den Scheiß, der uns als erstes einfällt. Ich interessiere mich für Serienmörder und so, also rappe ich zur Zeit darüber. Wer zur Hölle weiß das schon, ich könnte nächste Woche über Haferflocken rappen, wenn ich wollte."

Während der Bekanntheitsgrad von OFWGKTA immer weiter steigt und sich im Sommer 2010 zu einem wahren Internet-Hype auswächst, schwillt vor allem auch das Interesse an Tyler The Creator, diesem respektlosen Typen mit der tiefen Stimme. Der schmeißt unterdessen sein Filmstudium, ahnend, dass Odd Future mehr als ein Hobby abgeben könnte.

Obwohl schon bald Indie-Liebling Toro Y Moi Tylers Track "French" remixt, gelingt dem Teenager erst einige Monate später der große Durchbruch, als 2011 ein außergewöhnlich brutales Video zu "Yonkers" durch die Blogs geistert. Innerhalb eines Monats sehen über 2,5 Millionen YouTube-User Tyler dabei zu, wie er eine riesige Kakerlake schluckt, sie wieder auskotzt und sich anschließend erhängt. Es ist Februar und Kanye West erklärt den Clip zum "Video of 2011". Tyler The Creator läuft jetzt sogar auf MTV in Rotation.

"Yonkers" bildet den Vorboten zu Tylers zweitem Solo-Album "Goblin", das im Mai 2011 erscheint. Wie der Rapper bestätigt, hat er dafür einen Vertrag mit XL Records abgeschlossen, natürlich ohne die kreative Kontrolle abzugeben.

Das gilt auch noch, als mit "Wolf" 2013 sein dritter Longplayer erscheint. Allerdings hat sich Tylers Themenspektrum zu diesem Zeitpunkt doch ziemlich verlagert: "An die Leute, die eine Neuauflage meines ersten Albums erwarten: Ich kann das nicht tun", tritt er - immerhin soweit erwartungsgemäß - jede Erwartungshaltung in den Schmutz. "Ich war damals 18, und komplett pleite. Bei meinem dritten Album hab' ich Kohle und häng' mit meinen Idolen ab." Logisch, dass sich das auch in der Musik widerspiegelt.

"Cherry Bomb", das 2015 folgt, möchte Tyler The Creator als eine Huldigung an die eigenen musikalischen Einflüsse verstanden wissen. Das Album steckt voller Soul, Jazz, Hip Hop und Punk, und ist doch an Sperrigkeit kaum zu überbieten. Eine Sache bleibt also konstant, in Tylers Schaffen: Man sollte sich nie sicher sein, was man kriegt.

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Das merken spätestens im Sommer 2017 alle, die es noch nicht wussten. Das nächste Album "Flower Boy" sickert schon vor seinem anvisierten Veröffentlichungstermin durch und schlägt hohe Wellen, allerdings weniger der Musik wegen (die es verdient hätte). Nein, das allgemeine Geschnattere dreht sich in erster Linie um die Textzeilen, in denen Tyler The Creator sich als hom*osexuell outet. Ausgerechnet er, der allüberall als hom*ophob galt? Na, sowas.

Offenbar gilt noch immer, worüber Tyler The Creator sich und seine Crew schon Jahre zuvor definierte: "Was Odd Future und mich wirklich von anderen Künstlern unterscheidet, ist, dass wir drauf scheißen. Wir machen, was wir wollen. Ich kann drauf scheißen, was ihr hören wollt. Ich mache das, was ich hören will, wenn ich wichse oder Kuchen backe." Da macht auch "Igor" (2019) keine Ausnahme.

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